365 Prophetien, die Jesus nicht erfüllte
#016 - Genesis 49:10 – Der Same Judas
(https://nojesus4jews.weebly.com/365-prophecy-index.html)
In B'reschit 49 heißt es: „Das Zepter soll nicht von Juda weichen, und der Gesetzesschüler [Schüler der Tora] soll nicht von seinen Füßen weichen, bis er nach Schilo kommt, und zu ihm wird eine Sammlung der Völker kommen.“
In B'reschit 49 wird gesagt, dass das Recht auf das Königtum dem Stamm Juda zusteht. Nirgends ist vom „Samen Judas“ oder den „Nachkommen Judas“ die Rede. Alos ist diese „Prophezeiung“, die angeblich von Jesus erfüllt wurde, frei erfunden.
Lukas 3 gibt eine von zwei widersprüchlichen Abstammungslinien für Jesus an (die andere Abstammungslinie steht bei Matthäus). Lukas behauptet, dass Jesus von Juda abstamme. Vielleicht stammte Jesus aus Juda, vielleicht auch nicht. Tatsache ist, dass Hunderttausende von Juden aus dem Stamm Juda abstammten.
Lukas begeht einen weiteren großen Fehler. Der Messias muss von König Davids Sohn Salomo abstammen. Lukas schreibt, Jesus stamme von Nathan, einem anderen Sohn Davids, ab. Das würde Jesus als Messias disqualifizieren, selbst wenn Josef sein biologischer Vater wäre.
Aus dem „Samen Judas“ zu stammen (oder ein Nachkomme Judas zu sein) ist genauso wenig eine „von Jesus erfüllte Prophezeiung“ wie bei den 100000 anderen Juden, die denselben Anspruch haben. Da Genesis 49 nicht von „dem Samen Judas“ spricht, ist diese Prophezeiung null und nichtig.
Genesis 49 ist eine echte messianische Prophezeiung. Sie besagt, dass das Recht auf den Thron bei Juda liegen wird und der Messias daher aus dem Stamm Juda kommen muss. Aber die „Prophezeiung“, wie sie vom Ersteller der „Missionsliste“ angegeben wurde, steht nicht in der Passage, und soweit die messianischen Prophezeiungen „gehen“, ist die Zugehörigkeit zum Stamm Juda nur eine Minimalanforderung. Der Messias muss aus dem Stamm Juda kommen. Aber nur weil jemand aus diesem Stamm kommt, ist er noch lange nicht der Messias.
Einige Missionare glauben, dass Jesus das letzte Mitglied des Stammes Juda wäre. Wenn man der Geschichte der „Jungfrauengeburt“ Glauben schenkt, dann stammte Jesus selbst nicht von Juda ab. Denn der Stammesstatus wird nur vom biologischen Vater durch sein Sperma über eine jüdische Mutter an seine Kinder weitergegeben. Wenn Jesus eine „Jungfrauengeburt“ war, dann war sein „Vater“ (der heilige Geist?) nicht vom Stamm Juda, und dementsprechend war es Jesus auch nicht.
Ein weiterer Mythos ist, dass Jesus der „letzte“ davidische Erbe war. Vor der angeblichen Geburt Jesu hatte es 600 Jahre lang keinen davidischen König aus dem Stamm Juda gegeben. Mit einer 600-jährigen Lücke gab es keine Könige aus Juda. Dennoch kannten viele Menschen ihre Abstammung und wussten, ob sie als König in Frage kamen oder nicht.
Einige Missionare behaupten, dass alle jüdischen Stammbücher im Tempel [Beit HaMikdasch] in Jerusalem aufbewahrt und vor 2000 Jahren zerstört worden wären. Das würde bedeuten, dass niemand nach Jesus den Thron beanspruchen könnte. Auch diese Behauptung ist nicht wahr.
Die Stammbäume wurden nie nur im Tempel aufbewahrt, und tatsächlich kehrten viele Juden nie aus dem babylonischen Exil zurück. Zwar haben viele Juden ihre Stammbäume verloren, jedoch wissen etliche um ihre Herkunft. Etliche heute lebende jüdische Familien können sich bis zu den Königen David und Salomo zurückverfolgen. In jeder Generation lebt ein Mann, der der Messias sein könnte und der die richtige Abstammung vorweist.