365 Prophetien, die Jesus nicht erfüllte
#014 - Genesis 26:2-5 – Der Same Isaaks als verheißener Erlöser
(https://nojesus4jews.weebly.com/365-prophecy-index.html)
Wie du wahrscheinlich schon weißt, muss man folgenden Prüfstein anlegen: Um zu überprüfen, ob die von einem [christlichen] Missionar behauptete „Prophezeiung“ das ist, was sie vorgibt zu sein, gehe bitte lediglich zur ursprünglichen Quelle [in der Hebräischen Bibel] zurück und vergleiche sie mit der „passenden“ Stelle in der christlichen Bibel. Was sagt B'reschit 26 tatsächlich? Und was drückt die christliche Bibel damit aus?
Gott erschien [Isaak] und sagte: »Geh nicht hinunter nach Ägypten. Bleibe ungestört in dem Land, das ich dir zuweisen werde. Bleibe ein Einwanderer [Fremdling] in diesem Land. Ich werde mit dir sein und dich segnen, denn dir und deinen Nachkommen werde ich all diese Länder geben. So werde ich den Schwur erfüllen, den ich deinem Vater Abraham gegeben habe. Ich will deine Nachkommen so zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und ihnen all diese Länder geben. Alle Völker der Erde sollen durch deine Nachkommen gesegnet werden.« (B'reschit 26:2-5)
In Genesis (B'reschit) 26 geht es um Isaak und die Philister. Der erste Satz (den die Missionare aus Bequemlichkeit ignorieren) lautet: „Es gab eine Hungersnot im Land, abgesehen von der ersten Hungersnot zur Zeit Abrahams. Isaak ging zu Abimelech, dem König der Philister, nach Gerar.“
Hier geht es also um eine Familie zur Zeit Abrahams - es ist keine messianische Prophezeiung. Isaak geht hinunter nach Ägypten. Gott befiehlt Isaak, nach Ägypten zu gehen und sagt zu ihm: „Ich will mit dir sein und dich segnen, denn dir und deinen Nachkommen werde ich all diese Länder geben.“
Wie zuletzt betrachtet, lesen wir hier von „Nachkommen“ (Plural), und nicht von einer Prophezeiung über eine Person (Jesus).
Hebräer 11 gibt nicht vor, eine prophetische Erfüllung zu sein - also ist diese spezielle „Prophezeiung“ eine eindeutige Ausrede des Listenerstellers. Hebräer 11 spricht über den Glauben verschiedener Personen in dem Tanach (jüdische Bibel). In Hebräer 11 wird der Glaube Abrahams als Teil einer allgemeinen Diskussion über den Glauben von Abel, Henoch, Noah usw. behandelt. In dem Abschnitt über Abraham wird die Akeida (die Bindung und Beinahe-Opferung von Abrahams Sohn Isaak) erörtert. Weder Genesis 26 noch Hebräer 11 haben etwas mit dem Messias (Erlöser) zu tun.
Genesis 26 besagt schlicht, dass durch Abraham und seinen Sohn Isaak die Völker gesegnet werden. Das hat nichts mit einem einzelnen Juden (dem Messias) zu tun, sondern mit den Nachkommen Isaaks (וּֽלְזַרְעֲךָ֗, Plural!)
Wie kommt der Listenersteller, der behauptet, dies sei eine messianische Prophezeiung über Jesus, zu einer messianischen Prophezeiung aus der Zeile „Bleib ein Fremdling (ger) in diesem Land. Ich werde mit dir sein und dich segnen, denn dir und deinen Nachkommen werde ich all diese Länder geben. So werde ich den Schwur erfüllen, den ich deinem Vater Abraham gegeben habe."?
Beachte bitte, dass ein Teil dieser Zeile besagt, dass Gott den Juden das Land Israel (Kanaan) geben wird - und doch wurden die Juden nur 40 Jahre nach Jesu angeblichem Tod aus Israel hinausgeworfen - für nur 2000 Jahre! Mit anderen Worten: Jesus hat es nicht geschafft, dies zu tun (wenn dies angeblich eine Prophezeiung über ihn war).
Aber zurück zu זַרְעֲ (zera) alias Nachkommen, Nachkommenschaft, Samen ... זרע [zera] ist ein Kollektivnomen; das heißt, es hat eine Singularform, schließt aber alle Menschen ein, die von einem Elternteil abstammen. Es ist vergleichbar mit משפחה [mishpachah - Familie]. Obwohl Familie ein Singular ist, bezieht es sich auf mehr als eine Person.
Jesus war angeblich nur eine Person (zumindest in dieser physischen Form) - aber זרע wird nicht verwendet, um von singulären Personen zu sprechen, es sei denn, diese Person wird mit einem Namen verknüpft, und der Name „Jesus“ wird in Genesis 26 nicht verwendet!
Nur indem er sich auf die Unwissenheit seiner Anhänger verlässt, täuscht der Autor des Hebräerbriefs seine Leser. Dies hat nichts mit Jesus zu tun, und es ist keine messianische Prophezeiung. Diese Stelle weist nicht auf den Messias hin, und sie bezieht sich ganz sicher nicht auf Jesus, selbst wenn man sie mit Hebräer 11 vergleicht.