365 Prophetien, die Jesus nicht erfüllte
#012 - Genesis 22:8 – Wurde das Lamm Gottes vorhergesagt?
(https://nojesus4jews.weebly.com/365-prophecy-index.html)
B'reschi (Genesis) 22:8 hat mit dem „Binden“ von Isaak zu tun (kein Opfer).
„Und es geschah nach diesen Dingen, dass Gott Avraham prüfte und zu ihm sagte: »Avraham«, und er sagte: »Hier bin ich.« Und Er sprach: »Nimm nun deinen Sohn, deinen einzigen Sohn Jitzchak (Isaak), den du lieb hast, und geh in das Land Morija und bringe ihn dorthin hinauf zum עֹלָ֖ה (olah) Opfer auf einen der Berge, die ich dir nennen werde.«“ (Genesis 22:1-2)
Ein עֹלָ֖ה (olah) war kein טָּאת (ta’at, Sündopfer) oder ein אָשָׁם (ascham, Schuldopfer). Ein עֹלָ֖ה, übersetzt als „Brandopfer“, war ein freiwilliges Opfer, das Gott im Allgemeinen als Gabe (Spende) oder zur Besiegelung eines Gelübdes gebracht wurde. Aber manchmal wurde es für unreine Gedanken dargebracht, nicht für Taten. Also: wenn Jesus angeblich ein עֹלָ֖ה (olah) war, dann wäre sein Tod nicht für Sünden gewesen, denn das wäre ein טָּאת (Sündenopfer) gewesen.
Woher wissen wir, dass das עֹלָ֖ה (olah )in erster Linie dazu diente, Gott zu danken, oder um Spenden und Gelübde darzubringen?
„Und HaSchem sprach zu Mose und sagte: »Sprich zu Aharon (Moses Bruder und der erste jüdische Priester) und zu seinen Söhnen und zu allen Bnei Jisrael (den Juden, den Kindern Israels) und sage zu ihnen: Jeder Mann aus dem Haus Jisrael oder aus den Bekehrten unter Jisrael, der sein Opfer für eines ihrer Gelübde darbringt (oder für eine ihrer Spenden, die sie HaSchem als עֹלָ֖ה opfern), damit es für euch günstig [wohlwollend] ist, [es soll] ein makelloses Männchen sein - von Rindern, von Schafen oder von Ziegen. Jedes [Tier], das einen Makel hat, sollst du nicht opfern, denn es wird dir nicht zum Vorteil gereichen. Und wenn ein Mann HaSchem ein Schelamim (Friedensopfer) darbringt, um ein Gelübde zu sprechen oder als Spende von Rindern oder von der Herde, die angenommen werden soll, dann soll es makellos sein. Es soll keinen Makel an sich haben.«“ (Vayikra/Levitikus 22:17-21)
Wird hier eine Sünde erwähnt? Ein klares Nein.
Ein Olah wird nicht zur Sühne von Sünden gebracht (Talmud Zevachim 12b). Darüber hinaus wird es ohne Reue nicht angenommen, und wenn du bereust, brauchst du überhaupt kein Opfer zu bringen (Zevachim 7b).
Beachte auch, dass die Opfergabe ein makelloses männliches Tier von Rindern, Schafen oder Ziegen (alle koscher) sein musste. Menschen sind nicht koscher. Dies sollte dem Leser einen „Hinweis“ geben, dass Gott die Opferung eines Menschen (Isaak oder Jesus) nicht zulassen würde, da beide nicht als Opfer geeignet sind. Tatsächlich wirst du, wenn du den Text der Akeida (die Bindung Isaaks) liest, niemals finden, dass Gott Abraham befiehlt Isaak zu opfern.
Gott hat dies niemals gesagt. Er teilt schlicht mit: „Bringe Isaak auf den Berg für ein Olah-Opfer.“
Ist es möglich, dass Abraham die ganze Zeit wusste, dass Gott ein koscheres Tier für das Olah bereitstellen würde - so wie er es Isaak gesagt hatte? „Gott wird für ein Lamm als Opfergabe sorgen, mein Sohn.“ (Genesis 22:8)
Missionare versuchen, die Akeida (die Beinahe-Opferung von Isaak) als Beweis dafür zu benutzen, dass Gott Menschenopfer will. Doch Isaak wird nicht geopfert. Ist es nicht offensichtlich, dass die gesamte Moral der Geschichte darin besteht, dass Menschenopfer verboten sind?
Tatsächlich ist das ganze „Lamm-Gottes-Konzept“ heidnischen Ursprungs - man braucht sich nur den Mithraismus oder andere heidnische Religionen anzusehen, um einzusehen, dass sie ihre Götter das „Lamm Gottes“ nannten.
Die jüdische Bibel (Tanach) macht immer wieder deutlich, dass Lämmer von den Heiden - einschließlich der Ägypter - als heilig angesehen wurden, und daher stammt das Konzept des „Lammes Gottes“ aus Johannes 1 ganz sicher nicht aus dem Judentum. Lies bitte die Geschichte von Josef in Genesis 46. Er sagt, dass es in Ägypten „tabu“ ist, Hirte zu sein, weil Lämmer (als Götter) den Ägyptern heilige waren.
Gehe bitte ein paar Kapitel weiter zu Sch'mot (Exodus) und lies die Diskussion zwischen Mose und Pharao. Mose bat den Pharao, den Juden zu erlauben, in die Wüste zu gehen und die שֶׂה (seh) zu opfern - der Grund war, dass wir die שֶׂה (seh) nicht vor den Ägyptern töten wollten:
„Das können wir unmöglich tun“, sagte Mosche, „denn wir werden den gott der Ägypter HaSchem, unserem G-tt, opfern! Wenn wir ihren gott direkt vor ihren Augen opfern würden, würden sie uns dann nicht mit Steinen bewerfen?“ (V. 8:22).
Die Ägypter würden uns mit Steinen bewerfen, weil wir sie beleidigt hätten, indem wir ein feierliches Opfer der שֶׂה (seh) bringen würden, denn die Ägypter verehrten die שֶׂה (seh) als einen gott! Ein שֶׂה ist eine junge männliche Ziege oder ein Lamm. Juden verehrten keine Lämmer als Götter, der Gedanke an ein „Lamm Gottes“ ist im Judentum nicht existent. Die Idee ist völlig heidnisch, so wie Moses mit dem Pharao diskutierte.
Worum geht es also in B'reschit 22, wenn es nicht darum geht, dass Gott blutdürstig ist und ein Menschenopfer will, um sein Bedürfnis nach menschlichem Blut zu stillen (ekelhafte Vorstellung)? Es ist ein Test für Abraham. Es ist eigentlich der 10. und letzte Test für Abraham, um zu sehen, ob er des Bundes würdig ist.
Bestand die Prüfung darin, dass Abraham bereit war, seinen geliebten Sohn als Menschenopfer zu töten? Das ist sicherlich eine mögliche Interpretation, auch wenn Gott deutlich macht, dass er es verbieten wird.
Oder besteht der wahre Test darin, dass Abraham darauf vertraute, dass Gott ein Menschenopfer nicht zulassen würde? War Abraham bereit, bis zu dem Punkt zu gehen, an dem er beinahe seinen Sohn getötet hätte, weil sein Vertrauen in Gottes Gerechtigkeit so groß war, dass er wusste, dass Gott am Ende einen Ersatz bereitstellen und die Opferung eines Menschen nicht erlauben würde?
Lass mich bitte die Akeida (die Bindung Isaaks) ein wenig näher erläutern. Es war die zehnte und letzte Prüfung der Loyalität Abrahams durch Gott. Man kann diese Prüfung auf zwei Arten betrachten:
1) Gott prüft Abrahams Bereitschaft, Ihm in allen Dingen zu vertrauen, auch wenn es bedeutet, seinen geliebten Sohn zu opfern.
2) Abrahams Prüfung war sein Glaube, dass Gott ihm nicht erlauben würde, Isaak zu töten, obwohl es den Anschein hatte, dass Gott es so wollte.
Schauen wir uns das Ganze also genau an. Nirgendwo befiehlt Gott, dass Abraham Isaak opfern soll. Nirgends. Abraham vertraute darauf, dass Gott Sein Wort halten und Isaak nicht nehmen würde. Es war also definitiv ein Test von Abrahams Glauben an Gott. Es war kein Test, um zu sehen, ob Abraham seinen Sohn töten würde, sondern ob er HaSchem genug vertraute, um zu wissen, dass Er es am Ende nicht verlangen würde.
Abraham weiß, dass Gott Menschenopfer verabscheut, und Abraham weiß auch, dass Gott keine Unschuldigen töten wird. Der ganze Sinn von Genesis 22 ist das Gegenteil von dem, was Missionare behaupten. Der wesentliche Punkt der Akeida ist, dass Gott keine Menschenopfer zulassen wird.
Mit anderen Worten: Gott hat Abraham nicht befohlen, seinen Sohn als Brandopfer darzubringen. Was Er sagte, war: וְלֶךְ לְךָ אֶל אֶרֶץ הַמֹּרִיָּה וְהַעֲלֵהוּ שָׁם לְעֹלָה „und gehe hinaus in das Land Morija; bringe ihn dort hinauf für ein Erhebungsopfer (olah) …“ v'ha-aleyhu (bring ihn hinauf) ist die gleiche Wurzel wie l’olah (für ein Erhebungsopfer) - normalerweise als „Brandopfer“ übersetzt, weil der Rauch aufsteigt - aber es bedeutet wörtlich „Erhebungsopfer“.
Die Tora sagt also nicht, dass Abraham Isaak nehmen solle, um ihn zu schlachten und zu verbrennen. Der eigentliche Befehl lautete, dass Abraham Isaak zur Opferung heraufbringen sollte, und nicht, dass er ihn selbst opfern sollte. Man könnte es vage nennen.
Wie können wir das wissen? Nun, zum einen setzt sich Abraham nicht für das Leben seines Sohnes ein. Doch nur ein paar Zeilen zuvor plädierte er dafür, die Unschuldigen von Sodom zu retten. Abraham fragt Gott in Genesis 18: „Willst Du wirklich die Unschuldigen zusammen mit den Schuldigen auslöschen?“
Abraham würde also für das Leben von Fremden kämpfen, aber nicht für das seines Sohnes? Und dazu noch, nachdem Abraham Gott angefleht hat, Ismael (seinen Sohn von Hagar) nicht zu töten. Aber bei der Tötung Isaaks meinen die Missionare, er würde schweigen?
Dann sagt Abraham: „Es wäre ein Sakrileg (eine Entweihung), Dir eine solche Tat zuzuschreiben - den Unschuldigen mit dem Schuldigen zu töten, den Gerechten und den Bösen gleichermaßen sterben zu lassen. Es wäre ein Sakrileg, dies Dir zuzuschreiben! Sollte der Richter der ganzen Welt nicht gerecht handeln?“ (Genesis 18:25)
Ist Isaak nicht unschuldig? Ist Gott nicht gerecht? Doch die Missionare meinen, Abraham würde nicht einmal die Bitte anzweifeln, seinen unschuldigen Sohn zu töten; genau den Sohn, dem Gott versprochen hatte, Abrahams Bund zu erben und viele Nachkommen zu gebären, die zukünftige jüdische Nation. Hat Gott Abraham angelogen?
Hat Abraham die Verheißung vergessen und stattdessen angenommen, Gott würde ihm seinen Sohn wegnehmen? Gott versprach: „Dennoch wird deine Frau Sara einen Sohn gebären. Du sollst ihm den Namen Isaak geben. Ich werde Meinen Bund mit ihm als einen ewigen Vertrag halten, und für seine Nachkommenschaft nach ihm.“ (B’rescheit 17:19)
Hat Gott also sein Versprechen vergessen? Oder hat Abraham es vergessen?Offensichtlich hat es keiner von beiden vergessen. Es gibt einen Grund, warum Juden diese Geschichte die Akeida, die „Bindung Isaaks“, nennen und nicht „die Opferung“. Abraham sagte zu Isaak: „Gott wird für ein Lamm als Opfergabe sorgen, mein Sohn“ (Genesis 22:8). Und Gott tat genau das.
Aber Gott hat nicht für ein Lamm gesorgt (bedauernswert für Johannes 1:29). Gott sorgte für ein אַיִל (ayil). Dabei handelt es sich um einen 13 bis 24 Monate alten, ausgewachsenen männlichen Widder mit Hörnern, nicht um ein Lamm.
Und selbst wenn die Missionare recht hätten und Abraham seinen Sohn töten wollte, hat HaSchem das Menschenopfer verhindert und damit bewiesen, dass Menschenopfer verboten sind. Daran kommt man nicht vorbei. Gleichgültig wie man die Geschichte betrachtet, Isaak wurde nicht geopfert. Gott hat es nicht zugelassen.