Die Hütte

(Original: The Shack - thebiblejesus.com)


 

William P. Youngs Roman Die Hütte ist ein echter Kassenschlager. Der im Mai 2007 veröffentlichte 256-seitige Roman wurde zum meistverkauften „christlichen“ Roman aller Zeiten und in viele Sprachen übersetzt. Er ist zum New Yorker Bestseller und zum Topseller von USA Today erklärt. Der Roman ist für den modernen Geist so attraktiv, dass er inzwischen über 22 Millionen Mal verkauft und sogar verfilmt wurde. Nicht schlecht für ein im Selbstverlag veröffentlichtes Buch, das der Autor ursprünglich als Weihnachtsgeschenk für seine Kinder mit einem Budget von 200 Dollar schrieb.

 

Und als sich herumgesprochen hatte, was für eine großartige Lektüre es war, begann Paul (wie er genannt werden möchte) Young, Die Hütte vom Rücksitz seines Autos aus zu vertreiben! Welch erhabene Höhen wurden aus einem so bescheidenen Anfang erreicht! Viele mir bekannte Menschen haben Die Hütte gelesen, haben sie anderen geschenkt und behaupten, es sei eine großartige Lektüre.

 

Gerade diese Woche stöberte ich in der Abteilung „Religion“ einer großen Buchhandlung und konnte nicht umhin, die vielen Exemplare von Die Hütte zu bemerken, die zum Wiederverkauf angeboten wurden ... bei weitem mehr als jedes andere Buch dort. Ich war verblüfft über den Vermerk von Eugene Peterson auf dem Umschlag (dem Übersetzer der ebenfalls beliebten The Message Bible). Peterson stellt die erstaunliche Behauptung auf, dass Die Hütte das Potenzial habe, für unsere Generation das zu bewirken, was Pilgrim's Progress (John Bunyan) für frühere Generationen tat. Welch eine Unterstützung!

 

Die These


Die Hütte ist eine Metapher für „das Haus, das man aus seinem eigenen Schmerz baut“ und „für die Orte, an denen man stecken bleibt, wo du verletzt wirst, wo du beschädigt wirst“. Es geht also um das uralte Problem, wie Gottes Souveränität und1 Liebe inmitten von menschlichem Leid und Tragödien versöhnt werden können, so wie es Mack widerfährt. Er ist die Hauptfigur des Romans, ein Vater von fünf Kindern, dessen kleine Tochter von einem Serienmörder ermordet wird.

 

Der Großteil des Buches erzählt von Macks Gesprächen mit „Gott“, der ihm in einer Hütte in der amerikanischen Wildnis begegnet. „Gott“ erscheint Mack in drei Personen - Papa, Jesus und Sarayu. Doch im Verlauf des Buches argumentiert William Young, dass das moderne Christentum alles falsch gemacht habe. Vor allem müssen wir unsere traditionellen Vorstellungen von der Dreifaltigkeit über Bord werfen, denn Gott könne in jeder Form zu uns kommen, die wir uns vorstellen.

 

Für Young ist Gott der Vater - d.h. der Papa der Dreifaltigkeit - eine große afroamerikanische Frau. Jesus ist ein nahöstlicher Arbeiter, gekleidet mit Werkzeuggürtel und Handwerkerhandschuhen. Und der heilige Geist (dessen persönlicher Name Sarayu ist) ist eine zierlich aussehende asiatische Frau.

 

Die Reaktion


Es erübrigt sich zu sagen, dass Die Hütte innerhalb der christlichen Gemeinde ein breites Spektrum an Meinungen hervorgerufen hat. Einige Kommentatoren sehen darin eine schöne Geschichte der Heilung, trotz der zweifelhaften theologischen Untermauerung. Man kann jedoch mit Fug und Recht behaupten, dass die überwältigende Reaktion eine scharfe Kritik war. Typisch ist die Haltung des bekannten Mars-Hill-Pastors Mark Driscoll, der behauptet, das Buch stelle Gott falsch dar und der Autor sei „ein Ketzer“ (heretic). (Man beachte das „h“-Wort!).2

 

Der bekannte evangelikale Leiter Chuck Colson kritisierte in seiner Rezension „Stay Out of The Shack“ (Halte dich von Der Hütte fern) die „dummen Zeilen“, die Young den drei Personen seiner Trinität in den Mund legt. Er fügte hinzu, dass Young die Autorität der Heiligen Schrift sehr gering schätze.3



Selbst der engagierte trinitarische Apologet Dr. Ron Rhodes ist entsetzt über Youngs weitreichende Revision (Umdeutung) der traditionellen Lehre von der Dreieinigkeit. Rhodes stellt fest, dass Die Hütte zwar eine inspirierende Lektüre ist, aber zugleich voller Probleme4, nicht zuletzt wegen der Revision der Trinitätslehre, wie sie von der „orthodoxen“ Christenheit historisch bestätigt wurde. Die Dreifaltigkeit in drei Personen aufzuteilen sei Tritheismus und schlichtweg falsch, sagt Rhodes. Er geht sogar so weit, dies als „Ketzerei“ (heresy) zu bezeichnen! (Schon wieder dieses 'h'-Wort!)


Und Rhodes gibt sich nicht damit zufrieden, es dabei zu belassen. Er sagt, dass Die Hütte nicht einmal die Lehre von der Inkarnation richtig darlegt, denn hier sind alle drei Personen der Dreifaltigkeit im Fleisch erschienen ... „Als wir drei in die menschliche Existenz sprachen, wurden wir als der Sohn Gottes ganz Mensch. Wir haben auch beschlossen, alle damit verbundenen Beschränkungen auf uns zu nehmen, obwohl wir schon immer in diesem Universum präsent waren. Wir sind nun Fleisch und Blut geworden.“

 

Anstatt dass nur Jesus leibhaftig kommt, kommt also die gesamte Dreifaltigkeit im Fleisch. Rhodes ist entsetzt ... „Wie kann ein Mensch es wagen zu behaupten, dass das Christentum, das auf der Offenbarung von Gott dem Allmächtigen beruht, revidiert werden müsse! Ich zögere, wenn ich an William Young denke, an das Gericht zu denken, wenn Gott sagen wird: ‚Was soll diese Revision bezwecken?‘“


Rhodes setzt seine scharfe Kritik fort und weist darauf hin, dass die persönliche Erfahrung in Die Hütte im Vordergrund steht. Es vermittelt, dass persönliche Erfahrung die Offenbarung übertrumpfen würde. Wenn man Probleme hat, wendet man sich nicht an die Bibel, sondern an seine Erfahrung. Die Erfahrung wird benutzt, um die Bibel zu interpretieren, anstatt dass die Bibel zur Auslegung der Erfahrung herangezogen wird.

 

Was die Sünde betrifft, so sagt Papa (der Vater) in dem Roman: „Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet. Ich habe es nicht nötig, Menschen für Sünde zu bestrafen. Die Sünde ist ihre eigene Strafe, die dich von innen her auffrisst. Es ist nicht meine Absicht, sie zu bestrafen; es ist meine Freude, sie zu heilen.“

 

Dazu kommentiert Rhodes: „Ich stimme zu, dass Gott heilt, aber Gott bestraft die Sünde auch. In der Tat werden Ungläubige für alle Ewigkeit an einem politisch inkorrekten Ort bestraft werden, den wir Hölle nennen. Die Irrlehre von Die Hütte in Bezug auf die Erlösung lehrt, dass Christus nur der beste Weg sei, um mit dem Vater in Beziehung zu treten, nicht der einzige Weg. Letztendlich werden alle Menschen ‚gerettet‘, versöhnt, unabhängig von ihren Entscheidungen in diesem Leben.“


Abschließend rät Rhodes christlichen Buchläden Die Hütte nicht zu verkaufen. Dass sie es dennoch tun, lässt mich glauben, dass es Minen in der christlichen Welt gibt. Unschuldige (und naive) Menschen gehen dort hinein und denken, sie seien sicher, aber sie treten auf eine Landmine und ihr ganzer Glaube explodiert. Es ist gefährlich! Deshalb brauchen wir geistliche Unterscheidungskraft.

 

In der gleichen Kritik von „Lion & Lamb“ äußert sich ein anderer „orthodoxer“ Kommentator namens Eric Barger ebenso vernichtend über Die Hütte. Er sagt, dass „‚Papa’ dem Stil eines afrikanischen Gottes nachempfunden ist oder, was wahrscheinlicher ist, eines schwarzen polynesischen Gottes, der direkt aus dem Okkultismus stammt“.

 

Darüber hinaus stellt Barger fest, dass „Jesus nicht ein einziges Mal als Christus (Messias) bezeichnet wird“ und dass „dies ein anderer Jesus ist, vor dem uns das NT warnt. Die Warnung des Apostels Paulus in 2. Korinther 11:3-4 vor „einem anderen Jesus“ und „einem anderen Geist“ und einem „anderen Evangelium“ passt perfekt zur Botschaft von Die Hütte.

 

Barger fährt fort, dass „der Autor Gott in das Bild eines Menschen verwandelt. In Römer 1:21-23 heißt es, dass es für uns verboten ist, Gott in das Bild eines Menschen zu verwandeln. Ich weiß, dass es sich um einen Roman handelt und ich weiß, dass man sich in einem Roman Freiheiten herausnehmen kann, die man in anderen Büchern so nicht hat, aber in diesem Fall spielt Young mit etwas, über das die Heilige Schrift klar und deutlich redet“.

 

Der dritte Kommentator in der Kritik von Lamb & Lion Ministries über Die Hütte stammt von Warren Smith, der von sich behauptet aus dem New-Age-Spiritismus gerettet worden zu sein. Smith stimmt mit den ersten beiden Kommentaren völlig überein, fügt aber hinzu: „Dies ist ein gefährliches Buch, weil es Satans New-Age-Lügen mit ein winzigen Prise Wahrheit beschönigt.“

 

An Smiths Einschätzung muss viel Wahres dran sein, denn Die Hütte stand auch an der Spitze der der New-Age-Bestsellerliste! Smith sagt, er fühle sich an den Vers erinnert, der davor warnt, dass „ein wenig Sauerteig den ganzen Klumpen (Teig) durchsäuert“. Er ist der Meinung dass es da draußen „eine Menge trügerischer Stimmen gibt, die durch Bücher wie Die Hütte in die Gemeinden eindringen wollen.


Aber es ist doch nur ein Roman …

 

Nun gut Das klingt ziemlich schlimm, aber die Befürworter des Buches werden sich fragen, ob ein christlicher Roman rein lehrmäßig sein muss? Warum kann man das Buch nicht einfach genießen wie jedes andere fiktionale Werk? Und überwiegen nicht die guten Seiten des Romans, wie die intensiven Emotionen und die Botschaft, dass Gott Liebe ist, die negativen Aspekte?

 

Und wenn ich dieses Buch einem Gottessuchenden gebe, würde es dann nicht fruchtbare Diskussionen über dievFragen der Erlösung eröffnen, bei denen ich vielleicht eine größere Chance habe, anderen zu helfen, „Gott zu finden“? Das muss doch positiv sein?


Nun, was die Frage betrifft, ob ein christlicher Roman lehrmäßig korrekt sein muss, so scheint es in diesem Fall offensichtlich, dass Youngs Fiktion die Grundlage für die Theologie bildet, und nicht umgekehrt. Das bedeutet: Die Hütte ist fiktive Theologie, keine theologische Fiktion. Denke daran, wie dieser Roman versucht, die Frage „Wie ist Gott?“ zu beantworten. Es ist schwer, Theologie nicht aus dem Mund von Figuren zu vermitteln, die Gott tatsächlich repräsentieren!


Und hier ist etwas, an das wir Christen uns erinnern müssen, und zwar gut erinnern: Es ist ein Axiom (eine Grundannahme), dass das, womit wir Menschen gewinnen, auch das ist, wofür wir sie gewinnen! Kannst du dir vorstellen, Jesus würde so argumentieren: „Nun, diese Botschaft des Evangeliums vom Reich Gottes ist zu politisch unkorrekt für mein Publikum. Ich werde es beschönigen, verwässern, abschwächen, es akzeptabler machen“? Weit gefehlt. Er lehrte, dass wir „wiedergeboren“ werden, indem wir auf intelligente Weise das „Samenwort“ seiner Evangeliumsbotschaft verstehen und empfangen. Die Art und Qualität des „Samens“ bestimmt die Qualität des „Gläubigen“.

 

Das Wesen, das eine Dreifaltigkeit von Personen ist

 

Die stärkste Kritik an Die Hütte richtet sich eindeutig gegen Youngs Doktrin der Dreifaltigkeit - Papa der Vater ist eine afroamerikanische Frau (die gegen Ende des Romans irgendwie zum Mann mutiert!), Jesus ein Arbeiter aus dem Nahen Osten und der Heilige Geist namens Sarayu eine Asiatin - die Alarmglocken in den Ohren unserer „orthodoxen“ trinitarischen Freunde schrillen. (Erinnere dich an Ron Rhodes' Kritik, dass dies Tri-Theismus und nicht Trinitarismus sei.)


Als biblischer Unitarier glaube ich, dass Gott eine einzige Identität (Person) ist. Es wäre für mich einfach zu sagen: „Nun, ihr Trinitarier habt euch euer eigenes philosophisches Bett geschaffen, also gewöhnt euch besser daran, darin zu liegen!“ Aber der Knackpunkt bleibt bestehen: Wann immer Menschen ihre eigene Gottheit erfinden, muss Verwirrung herrschen. Es ist viel besser, sich an die klare, wunderbar schlichte Sprache zu halten, dass der Gott der Bibel ein einziges Selbst ist. Es ist nicht nötig, die offensichtliche Bedeutung von Aussagen wie „Gott ist nur einer“ (Gal. 3:20) oder „ein Ewiger (HERR bzw. Adonai)“ zu erweitern (Mk 12:29 vgl. Ps 110:1).


So vermittelt die Bibel die wunderbar vereinheitlichende und verständliche Offenbarung, dass der Gott der Bibel eine einzige (wie in „allein“) Identität ist, die Vater genannt wird. In der Heiligen Schrift, wie auch im wirklichen Leben, werden einzelne Personen als einzelne Seelen bezeichnet. Wenn der Psalmist sagt: „meine Seele“ (z. B. Ps. 35:9), dann meint er seine eigene Person, ein einzelnes Selbst (siehe z. B. auch Mt. 16:26). Und wenn Gott von sich selbst sagt: „Meine Seele“ (z. B. 1. Sam. 2:35; Jes. 42:1; Mt. 12:18) und der Psalmist von Gott sagt: „Seine Seele“ (z.B. Ps. 11:5), welche Gründe haben wir dann anzunehmen, dies bedeute, dass Gott wirklich drei Seelen oder drei individuelle Personen sei?


Unsere trinitarischen Freunde müssen sich hier etwas einfallen lassen, und sie enttäuschen uns nicht! Denn sie behaupten, dass Gott ein einziges Wesen sei, das ewig in drei Personen existieren würde. Die Definition dessen, was ein Wesen ist, wird plötzlich sehr fließend, als ob ein Wesen als eine unpersönliche Substanz oder Essenz beschrieben werden kann.

 

Aber ein kurzer Moment des Nachdenkens wird diese trinitarische List entlarven. Frage dich schlicht: Gibt es biblische Texte, die eine Unterscheidung zwischen Sein und Person machen? Nein. Aus dem einfachen Grund, dass in der Bibel ein Wesen eine Person ist!

 

Wie Kegan Chandler es auf den Punkt bringt: ... „wenn die Bibel beabsichtigte, einzelne Wesen als unpersönlich oder als einzelne Selbst zu identifizieren, wie würde sie das tun? Die biblische Sprache, die einzelne menschliche Wesen beschreibt (singuläre Personalpronomen), ist dieselbe Sprache, die zur Beschreibung Gottes verwendet wird. Aber wenn es um Gott geht, kann es sich der Trinitarismus nicht leisten, die natürliche Schlussfolgerung zu ziehen, dass einzelne Wesen einzelne Personen sind. Stattdessen tauscht der Trinitarismus plötzlich den normativen Sprachgebrauch gegen einen metaphysischen und oft mehrdeutigen Gebrauch ein. Doch dies ist eine unnötige Umstellung; die Bibel unterstützt keine derartigen Unterscheidungen. Menschen und Gott werden ohne Einschränkung in denselben Begriffen dargestellt: Sie werden so beschrieben, wie wir es gewohnt sind, über alleinstehende [einzige] Personen zu sprechen.5

 

Chandler zitiert weiter den Gelehrten George Burnap, der dieses metaphysische Problem schön aufzeigt: „Ein Mann verlangt meine Zustimmung zu dem Satz: ‚Es gibt drei Personen in einem Gott‘; ich frage ihn was er mit ‚Person‘ meint? Ich frage ihn, ob er ein separates, unabhängiges, intelligentes Wesen meint? Er antwortet, das tue er nicht. Er sagt, er verwende das Wort nicht im gewöhnlichen Sinn, sondern in einem Sinn, der diesem Fall eigen ist. Ich frage ihn, was dieser Sinn sei. Er kann es nicht beantworten. Sie verlangen also von mir, antworte ich, einem Satz zuzustimmen, der mir keine verständliche Vorstellung vermittelt und der ebenso unverständlich für Sie zu sein scheint. Wir beide ... stimmen nichts anderem zu als Worten; und wenn sie uns keinen verständlichen Sinn vermitteln, sind sie für uns nichts, und wir stimmen nichts zu. Wären diese Worte in der Bibel, dann könnte ich sagen, dass ich glaube, dass sie die Wahrheit ausdrücken, obwohl ich sie nicht verstehen kann. Aber da sie nicht in der Bibel stehen ... halte ich sie für eine bloße Erfindung von fehlbaren Menschen. Ich kann nicht an ihre Autorität glauben. Da ich sie selbst nicht verstehen kann und niemand sie mir erklären kann, komme ich zu dem Schluss, dass diejenigen, die sie verfasst haben, keine klaren Vorstellungen hatten.“6

 

Sowohl nach der Bibel als auch nach unserer menschlichen Erfahrung ist ein Wesen also eine (einzige) Person. Daher ist die „trinitarische Formel“, dass Gott ein einziges Wesen sei, das in drei Personen existiere, als Unsinn erwiesen. Es ist ein Oxymoron zu sagen, Gott sei ein Wesen in drei Personen, denn ein Wesen zu sein, bedeutet, eine Person zu sein.

 

Ich finde es ziemlich ironisch, dass Ron Rhodes, der sich so lyrisch über Youngs „Revision“ der Trinität äußert, selbst so blind gegenüber seiner eigenen Revision des Gottes der Bibel ist! Erinnere dich an seine eigenen Worte - „Wie kann ein Mensch wagen zu behaupten, dass das Christentum, das auf der Offenbarung des allmächtigen Gottes beruht, revidiert werden muss! Ich zögere, an William Young beim Gericht zu denken, wenn Gott sagen wird: ‚Welch eine Revision ist das?‘“


Und erinnerst du dich an Bargers Kritik an Die Hütte? Barger behauptete, dass Young „Gott in das Bild eines Menschen verwandelt. In Römer 1:21-23 steht, dass es uns verboten ist, Gott in das Bild eines Menschen zu verwandeln. Ich weiß, dass es sich um einen Roman handelt, und mir ist klar, dass man sich in einem Roman Freiheiten herausnehmen kann, die man in anderen Büchern nicht hat,vaber in diesem Fall spielt Young mit etwas, worüber die Heilige Schrift so klar redet.“


Einen Moment bitte. Ist Barger klar, was er gerade gesagt hat? Wenn ich mich nicht irre, „basteln“ nicht ach Trinitarier Gott in das „Bild eines Menschen“? Lehrt die Trinitätslehre nicht, dass Jesus der Gottmensch sei, dass Gott der fleischgewordene Jesus geworden sei? Wenn die Warnung in Römer 1:21-23 für irgendjemanden gilt, dann gilt sie sicherlich für die Trinitarier, die behaupten, Gott selbst sei in Jesus Mensch geworden?7

 

Verwirrung regiert


Persönlich habe ich oft im Gemeindesaal gesessen und den Trinitariern bei ihren öffentlichen Gebeten zugehört. Ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass ich oft Gebete gehört habe wie dasjenige, das ich letzte Woche vernahm: „Vater, ich danke Dir für Deine große Liebe zu uns, denn Du hast Deinen Leib für uns am Baum von Golgatha hingegeben.“ Oder: „Vater, wir danken Dir dass Du für uns gestorben bist!“

 

Ich wandte mich an einen Ältesten (auf freundliche Weise, wie ich hoffe!), um zu erfahren, ob er sich seiner eigenen verwirrenden Gebete bewusst sei. Ich gestattete dem Ältesten den Vorteil des Zweifels und meinte, dass es sich vielleicht um einen Versprecher gehandelt habe. Ich erwähnte, dass ich diese Person schon ein paar Mal so beten gehört hatte, war aber dennoch bereit, ihr den Vorteil des Zweifels zu geben. Sie versprachen mir, dass es nur ein Versprecher gewesen sei und sie sich darum kümmern würden. Aber derselbe Älteste betete beim nächsten Mal mit der gleichen Verwirrung.

 

Siehst du, wie unmöglich es ist, eine Sache im Herzen zu glauben (dass Gott drei Personen in einem Wesen ist) und es nicht früher oder später in deinen Worten und Gebeten zum Ausdruck zu bringen. Die Verwirrung des Herzens und des Verstandes führt unweigerlich zu Verwirrung im Ausdruck.

 

Fazit

 

Die Hütte hat sicherlich eine Menge Diskussionen ausgelöst. Es hat sicherlich die Kommentatoren beschäftigt. Es hat definitiv starke Emotionen geweckt, bis hin zu dem Punkt, an dem sein Autor als „Ketzer“ gebrandmarkt wurde. Die Tatsache, dass Die Hütte bei den christlichen Lesern so gut ankommt, zeigt, wie offen die heutigen trinitarischen Christen dafür sind, sich von jedem Wind der Lehre, der gerade weht, täuschen zu lassen.

 

Wie schnell scheinen die heutige Trinitarier bereit zu sein, viele Götter zu verehren. Zumindest scheinen sie in einem metaphysischen Wirrwarr und tragischen theologischen Nebel zu stecken. In der Tat wurde schon oft gesagt, dass man alles glauben kann, wenn man an die geheimnisvolle Dreifaltigkeit glaubt ... sogar dass ‚Gott‘ eine afroamerikanische Frau ist, Jesus ein Arbeiter aus dem Nahen Osten, und der Heilige Geist eine zierliche asiatische Frau namens Sarayu!


Postskriptum

 

Einige Wochen nachdem ich meinen Artikel veröffentlicht hatte, machte mich ein Leser auf Folgendes aufmerksam: Dave Aldrich, der Zeichner des umstrittenen Bestsellers Die Hütte, bekannte kürzlich, dass er es „zutiefst bereue“ für ein Buch geworben zu haben, das zum Glaubensabfall führt.

 

„Vor über 10 Jahren war ich von der Geschichte gefesselt und fühlte mich geehrt, an der grafischen Gestaltung des Buches mitzuwirken. Ich wurde so sehr davon angezogen, dass ich den Gott, den es darstellt, kennenlernen wollte“, schrieb der Künstler von Aldrich Design in den sozialen Medien. „Die Geschichte von Die Hütte hat mir auf wunderbare Weise das Bild eines unglaublich erkennbaren und liebenden Gottes gezeichnet, eines Gottes voller Vergebung, aber ohne zu verurteilen.“

 

Aldrichs Gefühle waren jedoch nur von kurzer Dauer und mit der Veröffentlichung des Films fühlte er sich gezwungen, etwas zu sagen: „Ich bereue es jetzt zutiefst, nicht nur daran beteiligt gewesen zu sein, sondern auch, ihn gefördert zu haben. Der Kinostart von Die Hütte hat mir das alles wieder ins Gedächtnis gerufen, und ich hatte das Bedürfnis, mich bei allen zu entschuldigen, die ich durch meine Werbung für das Buch in die Irre geführt habe.“

 

Mehr dazu unter

https://www.christianpost.com/news/the-shack-cover-artist-praised-renouncing-book-i-have-deep-regrets-180895/#T3LbcxFyG3bmHGr5.99

 

 
1 Angaben des Autors nach Wikipedia, The Shack.
2 Ebd., Wikipedia, The Shack.
3 Ebd., Wikipedia, The Shack.
4 Dr. Ron Rhodes, Präsident von Reasoning From the Scriptures Ministries und Autor von über 70 Büchern, mit
Abschluss in Systematischer Theologie vom Dallas Theological Seminary, zitiert auf der Blog-Seite der Lion & Lamb Ministries, „Christ in Prophecy Journal“.
5 Chandler, Kegan A. The God of Jesus in Light of Christian Dogma: The Restoration of New Testament Theology [Die Wiederherstellung der neutestamentlichen Theologie]. Restoration Fellowship, McDonough, Georgia. 2016. S. 283-284.
6 Ebd. S. 284
7 Um dieses Thema ausführlicher zu verfolgen, siehe Gregs Artikel „Fairy Tales, Tragic Magic, etc“.